Wege, Möglichkeiten und Herausforderungen
Christina Müllenmeister, M.Sc., Prof. Dr. Jens Schneider, Prof. Dr. Helen Strebel,
Die Promotion in der Ergotherapie oder in einem ergotherapierelevanten Fachgebiet gewinnt inzwischen auch in Deutschland an Bedeutung. Der Weg dorthin wirft jedoch viele Fragen auf.
In diesem Workshop erhalten die Teilnehmenden zunächst einen kurzen praxisnahen Input von promovierten Ergotherapeut:innen sowie von Ergotherapeut:innen, die sich aktuell in der Promotionsphase befinden. Sie teilen ihre Erfahrungen zu Themen wie der Wahl des Forschungsthemas, die erfolgreiche Suche nach Erst- und Zweitbetreuenden, möglichen Promotionsstandorten, dem generellen Ablauf einer Promotion sowie den Herausforderungen und Chancen eines Promotionsvorhabens im In- und Ausland.
Im Anschluss folgt eine offene Diskussion, in der Teilnehmende ihre Fragen einbringen und wir gemeinsam Antworten erarbeiten. Ziel des Workshops ist es, Orientierung zu bieten, praktische Tipps zu vermitteln und den Austausch über akademische Karrieremöglichkeiten in der Ergotherapie zu fördern. So soll ein Raum geschaffen werden, um individuelle Unsicherheiten zu klären und Perspektiven für eine ergotherapiebezogene Promotion aufzuzeigen.
Primäre Zielgruppe: Masterstudierende oder Ergotherapeut:innen mit Masterabschluss
Wie kann die Komplexität ergotherapeutischer Interventionen berücksichtigen werden?
Prof. Dr. Katharina Röse, Dr. Britta Tetzlaff
Ergotherapie ist ein komplexer dynamischer Prozess, der darauf abzielt die Betätigung von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen zu ermöglichen. Dabei spielen Komponenten wie individuelle Betätigungspräferenzen, unterschiedliche Fähigkeiten von Menschen und der Betätigungskontext eine Rolle. Um Veränderungen zu bewirken, nutzen Ergotherapeut:innen verschiedene Strategien und Techniken in vielfältigen Kombinationen. Für Evidenznachweise ergotherapeutischer Interventionen gilt es diese Komplexität ergotherapeutischen Handelns in Forschungsdesigns zu erfassen und abzubilden. Dieser Workshop startet zunächst mit einer praxisnahen Einführung in das Framework für komplexe Interventionen des Medical Research Council. Dabei wird insbesondere ein Schwerpunkt auf die Entwicklung von ergotherapeutischen Interventionen gelegt. Mit den Teilnehmenden soll diskutiert werden, wie dieses Framework das Erbringen ergotherapeutischer Evidenznachweise unterstützen kann und welche Forschungsmethoden dabei zielführend sein können.
Primäre Zielgruppe: Ergotherapeut:innen, die mindestens einführende Kenntnisse zu Studientypen, wie bspw. Randomisierte Kontrollierte Studien (RCT´s) haben, (z.B. Bachelorstudierende)
Von der Theorie zur Praxis
Sara Mohr, M.Sc., Julika Tiedje, B.Sc.
Leitlinien spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der evidenzbasierten Praxis der Ergotherapie. Sie bündeln aktuelle Erkenntnisse zu Krankheitsbildern, Forschungsergebnisse und Expertenmeinungen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Darüber hinaus tragen sie zur Qualitätssicherung, Positionierung im Gesundheitswesen sowie Professionalisierung der Ergotherapie bei, indem sie die wissenschaftliche Fundierung der Therapieansätze stärken. Auch wenn die enthaltenen Informationen oft sehr kondensiert wirken, bieten sie eine wertvolle Orientierungshilfe bei Therapieplanung und -durchführung.
Der Entstehungsprozess von Leitlinien ist komplex und umfasst systematische Literaturrecherchen, Auswertungen und Konsensfindungen unter Expert:innen. DGEW und DVE arbeiten Hand in Hand, um Mandatstragende in der Leitlinienentwicklung für die Ergotherapie zu unterstützen. Um einen hohen Praxisnutzen für die Ergotherapie zu erreichen, ist es unerlässlich, dass Ergotherapeut:innen in Leitlinienprozessen präsent sind. Mandatstragende in der Leitlinienarbeit haben die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung evidenzbasierter Praxis mitzuwirken.
Die AG Leitlinien besteht seit Gründung der DGEW und hat es sich zum Ziel gesetzt, evidenzbasierte Praxis zu fördern, u.a. durch die Unterstützung Mandatstragender. Ziel dieses Workshops ist es, den Praxisnutzen von Leitlinien zu verdeutlichen, Einblicke in die Leitlinienarbeit zu geben und potenzielle Mandatstragende zu inspirieren.
Primäre Zielgruppe: keine spezifischen Voraussetzungen
Wie können wir die ergotherapeutische Praxis aktiv in den Forschungsprozess einbinden?
Monika Kitzmann, M.Sc., Esther Scholz-Minkwitz, M.Sc.
Ergotherapeutische Forschung ist auf die Beteiligung von Praktiker:innen angewiesen. Oft sind schon bei der Antragstellung Kooperationspartner:innen nötig, die ein Interesse bekunden, an dem Forschungsprojekt mitzuwirken. Wie kommen Forschung und Praxis jedoch miteinander in Kontakt? Was bedeutet das für die ergotherapeutische Praxis? Welche Herausforderungen sowie Chancen können mit einer Beteiligung einhergehen?
In diesem Workshop wollen wir diskutieren, wie verschiedene Zugangsstrategien der Forschung zu Praktiker:innen und vice versa aussehen können und wie wichtig der Aufbau von Netzwerken ist.
Hierbei soll auch berücksichtigt werden, welchen Benefit die beteiligten Einrichtungen (z. B. Kliniken, ambulante Praxen, weitere Kooperationspartner:innen) haben, sich an einem Forschungsprojekt zu beteiligen. Gleichzeitig soll u. a. der Umgang mit personellen und zeitlichen Ressourcen der Praktiker:innen betrachtet werden, um etwaigen Befürchtungen entgegen zu wirken.
Ziel ist es, das Verständnis beider Partner:innen (den Forschenden und den ergotherapeutischen Praktiker:innen) füreinander zu stärken und dadurch die Beteiligung an ergotherapeutischen Forschungsprojekten zu steigern.
Primäre Zielgruppe: Diskutieren Sie mit uns als Praktiker:in, als Forschende:r, als Lernende:r oder als Interessierte:r. Wir freuen uns auf den Austausch.